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HM Senioren und Versehrte Einzel 2021_22 - Bericht und Ergebnisse

Bericht von L. Wolf

 

Am 19. und 20.3.22 fanden endlich die Hessenmeisterschaften der Senioren und Versehrten statt. Gestartet wurde wie immer in Wiesbaden, Zwischenlauf und Finale folgten in Eschersheim. Insgesamt hatten ca. 100 Spieler/innen gemeldet, von denen aber letztendlich nach krankheits- bzw. verletzungsbedingten Absagen nur 91 starteten.

 

Damen A

Leider traten in dieser Altersklasse nur 9 Damen an. Regina Helfrich verschaffte sich mit einer wunderbaren Serie von 1189 gleich einen respektablen Vorsprung von Anja Paul (1106), die mit 247 das höchste Spiel der Damen absolvierte. Die Vorjahresmeisterin Uta König reihte sich vorerst auf Platz 3 ein. Für die Zwischenrunde qualifizierten sich noch Claudia Müller, Kerstin Kornett und Petra Schmidt als Sechste, sie hatten aber auf die Führende schon einen beträchtlichen Rückstand.

Im Zwischenlauf wurde sehr ausgeglichen gespielt: 5 von 6 Spielerinnen erzielten eine Summe zwischen 1046 und 1096. Regina baute ihren Vorsprung noch einmal leicht aus und Uta erkämpfte sich Platz 2. Ganz knapp dahinter Anja (-5) und als Vierte erreichte Kerstin das Finale.

Die Fans von Blau-Gelb hofften, dass Uta wie in vielen Wettbewerben zuvor noch einmal richtig aufdrehen würde, aber an diesem Tag konnte sie die herausragende Form des Vorjahres nicht zeigen. Regina Helfrich dominierte auch im Finale und wurde verdient Hessenmeisterin. Silber schnappte sich etwas überraschend, aber verdient Anja Paul und Uta König musste sich dieses Mal mit der Bronzemedaille begnügen.

Bei der DM vertreten Regina und Anja das Land Hessen.

 

Damen B

Von 18 Starterinnen konnte besonders Angela Naujoks mit 1093 überzeugen. Martina Beckel startete für ihre Verhältnisse verhalten, verschaffte sich aber mit nur 17 Pins Rückstand und Platz 2 eine gute Ausgangsposition für die Zwischenrunde. Ebenfalls unter ihren Erwartungen blieb Petra Duplois-Laun (1058), die zwar das höchste Einzelspiel (235) zeigte, aber an diesem Tag mit stark schwankenden Ergebnissen zu kämpfen hatte. Platz 11 reichte der Vorjahresmeisterin Brigitte Dinkel-Klaeden, um mit 120 Pins Rückstand gerade noch in die Zwischenrunde einzuziehen.

Tolle Serien spielten am Sonntag Martina und Petra (beide 1212), wozu Spiele wie 244 und 236 bzw. 235 und 226 nicht unwesentlich beitrugen. Aber auch Claudia Hüllenhütter beeindruckte mit 1110. Alle drei schoben sich vor Angela, die ihre gute Leistung aus Wiesbaden nicht wiederholen konnte. Das Finale komplettierten Christine Sabo, Angelika Lamprecht und Michaela Eylardi.

Auch im Finale schenkten sich die beiden Führenden nichts. Erst in den letzten Würfen fiel die Entscheidung und Martina verteidigte mit einem Minimalvorsprung (6 Holz) Platz 1, Petra behielt Platz 2 und auch Claudia gab ihren Platz auf dem Siegertreppchen nicht mehr ab.

Für die DM erhält M. Beckel als amtierende Deutsche Meisterin ein persönliches Startrecht und auch P. Duplois-Laun und C. Hüllenhütter werden versuchen, die Erfolge des Vorjahres zu wiederholen.

 

Damen C

Nur eine einzige Spielerin konnte den Wettkampf bestreiten, da es zurzeit in Hessen kaum aktive Bowlerinnen in dieser Altersklasse gibt und eine davon auch noch wegen einer Corona-Infektion ausfiel. Elena Custodio-Simon schlug sich mit 1010 gewohnt gut und schaffte mangels Konkurrenz gleich den Sprung ins Finale. Auch hier überzeugte sie mit einem Schnitt von 170 und ist für die DM gut gerüstet.

 

Versehrte Damen

Da die noch amtierende Deutsche Meisterin M. Pelz zur DBU-Light gewechselt ist, konnten drei Startplätze für die DM zwischen den 4 Teilnehmerinnen ausgespielt werden. Aus diesem Grund wurde auch hier auf einen Zwischenlauf verzichtet. Herausragend spielte wieder Gabi Baumann (TV, 1138). Bereits deutlich dahinter, aber mit fast identischen Ergebnissen folgten Melanie Siemonsen-Caldwell und Siggi Tögel-Bertsch. Die Vierte im Bunde, Julia Heininger, kämpfte aufopferungsvoll, hatte aber aufgrund ihrer starken Behinderung leider keine realistische Chance auf einen vorderen Platz.

Das gleiche Bild zeigte sich am Sonntag: Souverän verteidigte Gabi mit 188 Schnitt die Hessenmeisterschaft. Lediglich um Silber und Bronze entbrannte ein richtiger Zweikampf, den Melanie knapp vor Siggi für sich entschied.

Schmerzlich vermisst wurde Lydia Heck-Seipel, die zurzeit durch ihre Erkrankung ausgebremst wird. Ich hoffe, dass sie im nächsten Jahr wieder gesund ins Geschehen eingreifen kann.

 

Versehrte Herren 1

Michael Fleischhacker konnte sich am besten auf die Bahnen einstellen und erzielte sehr gute 1176. Direkt dahinter folgten der erstmals bei den Versehrten 1 antretende Gerhard Walter (-70) und Harald Weigel (-90). Der amtierende Hessenmeister Rainer Geck hielt sich als Vierter noch etwas zurück, ebenso wie Wolfgang Hüllenhütter.

Auch die zweite Serie dominierte Michael deutlich. Nach 1220 und insgesamt 2396 betrug seine Führung schon fast 200 Holz (die er auch brauchen sollte). Der Vorjahresmeister R. Geck kämpfte sich mit sehr guten 1154 auf Platz 2 vor und dicht dahinter folgten Gerhard und Harald.

In den Finalspielen explodierte G. Walter regelrecht und knöpfte M. Fleischhacker, der die Form des Vormittags nicht halten konnte, 160 Holz ab. Er erkämpfte Silber und ließ R. Geck hinter sich. Alle drei Medaillengewinner fahren zur DM.

 

Versehrte Herren 2

Da nur zwei Hessen der Versehrtenklasse 2 zugeordnet sind, wiederholt sich dieser Zweikampf seit 2017. Und auch in diesem Jahr wurde mangels weiterer Teilnehmer und ausreichender Bahnen auf einen Zwischenlauf verzichtet. Dies bedauerte Manfred Heindl (1020) sehr, da er sich bei einer höheren Anzahl von Spielen bessere Chancen ausrechnete, den doch ziemlich knappen Rückstand von 58 Pins auf Olaf Meinhardt noch aufzuholen. Dem Hessenmeister der letzten Jahre merkte man die lange Corona-Pause besonders im 5. und 6. Spiel deutlich an und er musste sich dieses Mal mit 1078 zufrieden geben.

Auch sonntags hatte die Reihenfolge Bestand und Olaf wurde zum vierten Mal nacheinander Hessenmeister, ebenso oft wurde Manfred Zweiter.

Bis zur DM ist ja noch ein bisschen Zeit, damit Olaf zu seiner gewohnten Form finden kann.

 

Senioren A

22 Herren traten an, um den Hessenmeister zu ermitteln, der auch als einziger zur DM fahren darf. Erstmals dabei der „Jungsenior“ Marco Kehr, der sich gleich an die Spitze setzte (1291). Dass die Wiesbadener Anlage auch für die Herren ein anspruchsvolles Pflaster ist, zeigt sich daran, dass nur drei weitere Teilnehmer (Thanh Binh Do, Ralf Merkel und Rainer Fischer) eine Serie jenseits der 1200 spielen konnten. 1002 auf Platz 16 reichten noch für die Zwischenrunde, aber es waren schon 200 Pins Rückstand zu Platz 3. 

Um das Finale zu erreichen, musste man in Eschersheim mindestens Achter werden. Nach einer nochmaligen 1200er Serie behauptete Marco Platz 1 (mit jetzt 140 Vorsprung) und auch die vier nach dem Vorlauf direkt hinter ihm Platzierten zogen ins Finale ein. Hubert Hess verbesserte sich von Platz 5 auf 2. Mit sehr guten Leistungen (jeweils knapp 1200 Pins) schafften auch Michael Vogt (von 11 auf 5), Joachim Nolte (von 12 auf 7) und Matthias Vogt (von 13 auf 8) noch den Sprung in die Endrunde.

Wie nach den Vorleistungen zu erwarten, gab M. Kehr die Führung nicht mehr ab und erkämpfte sich den begehrten Startplatz bei der DM. H. Hess konnte die gute Form aus dem Zwischenlauf bestätigen und holte sich die Silbermedaille, R. Fischer wurde wie bei der letzten HM Dritter. R. Merkel reichten 257 im letzten Spiel nicht, um doch noch eine Medaille abzuräumen.

 

Senioren B

Hier durfte man auf einen sehr spannenden Wettkampf hoffen. Mit dabei die Titelträger der letzten vier Jahre (Jürgen Bauer, Hans Jürgen Naumann und Peter Stephan), aber auch der noch amtierende Hessenmeister der Senioren A (Manfred Staab) und nach langer Abstinenz erstmals bei den Senioren Manfred Zabel.

Nach dem Vorlauf etwas unerwartet an der Spitze: Michael Gurlt vom BC Wiesbaden (1184), der auch das höchste Spiel zeigte (266). Nur 30 Holz trennten ihn vom Zweiten (Klaus Reitze), und auch der Vorsprung auf die Nachfolgenden war knapp. Platz 16 (1029) reichte Dietmar Hahn für die Zwischenrunde und von dort bis zum angestrebten Finalplatz 10 fehlten auch nur 52 Pins.

Am 2. Tag zeigte M. Zabel seine noch immer vorhandene Klasse und preschte mit hervorragenden 1332 an die Spitze. Aber M. Staab stand ihm in nichts nach und erzielte mit 1305 ebenfalls ein tolles Ergebnis; der Lohn: Platz 2. J. Bauer rückte auf Platz 3 vor und M. Kiefer, P. Stephan und R. Appel kämpften sich mit hohen Ergebnissen noch von den Plätzen 18, 14 und 12 ins Finale der besten 10.

Die Endrunde zeigte das gleiche Bild wie vorher. Mit den drei höchsten Serien bestätigten Zabel, Staab und Bauer ihre Überlegenheit, wobei Manfred Zabel seinen Schnitt noch einmal auf fast 235 steigerte.

An der DM nehmen für Hessen Manfred und Manfred teil.

 

Senioren C

Leider schrumpfte das Teilnehmerfeld im Vergleich zur letzten Hessenmeisterschaft in 2019/20 hier auf die Hälfte: Nur 7 Starter traten an.

Alle  zeigten in Wiesbaden schwankende Ergebnisse. Am gleichmäßigsten spielte eigentlich Werner Kallup (1114), jedoch eroberte Wolfgang Emmerich mit seinem letzten, gigantischen Spiel (267) noch die Spitze. Er lag damit 100 Holz vor dem auf Platz 5 rangierenden Vorjahresmeister Norbert Baumann. Neben den drei Genannten zogen noch Klaus Färber und Joachim Lucke in die nächste Runde ein.

In der nächsten Sechserserie spielte neben Wolfgang auch Norbert annähernd 190 Schnitt und stürmte damit auf Platz 2. Den Finaleinzug schafften auch Werner und Klaus.

In den letzten 4 Spielen spielte N. Baumann zwar die höchste Serie (793) und holte deutlich auf, es reichte aber nicht mehr, um W. Emmerich von der Spitze zu verdrängen. Beide reisen zur DM. Erstmals auf dem Treppchen W. Kallup, für den sich die weite Anreise aus Kassel endlich einmal gelohnt hat.

 

Fazit:

Es waren schöne und spannende Meisterschaften. Es gab keine Bahnausfälle und wir konnten die zeitliche Planung gut einhalten.

Für einige Sportler/innen waren 10 Spiele an einem Tag doch sehr anstrengend. Hier merkt man deutlich, dass die Coronabedingte Unterbrechung sehr an der Kondition gezehrt hat.

Die 9 Hessenmeister/innen kommen aus 8 unterschiedlichen Vereinen! Ihnen und allen Medaillengewinnern ein herzlicher Glückwunsch.

Eine große Gruppe aus Hessen reist im Mai zu den Deutschen Meisterschaften nach Leipzig. Wir wünschen allen viel Erfolg und drücken die Daumen, dass sie die gezeigten Leistungen dort wiederholen oder noch steigern können, damit wir auch im nächsten Jahr über viele Startplätze verfügen.

 

Teilnehmer DM

Da A:          R. Helfrich, A. Paul

Da B:          M. Beckel, P. Duplois-Laun, C. Hüllenhütter

Da C:          E. Custodio-Simon

V Da:          G. Baumann, M. Siemonsen-Caldwell, S. Tögel-Bertsch

V 1:            M. Fleischhacker, G. Walter, R. Geck

V 2:            O. Meinhardt

Sen A:        M. Kehr              

Sen B:        M. Zabel, M. Staab         

Sen C:        W. Emmerich, N. Baumann