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Keine Medaille, dennoch eine starke hessische DM in Oberthal

Das zweite DM-Wochenende startete mit den Paarkämpfen – bei den Herren erspielten sich Tobias Brill und Thilo Köhler (Bosserode) mit 716 Holz als beste „Lucky Looser“ ein Ticket für den Zwischenlauf, den Vorlauf schlossen sie als Sechste ab. Janis Schmitt und Nico Klink (Waldbrunn-Hadamar) erzielten 701 Holz, damit belegten sie Rang zehn und lediglich zehn Holz fehlten zur Teilnahme an der nächsten Runde. Die für das Sontraer Paar nachgerückten Jan-Niklas Rudersdorf und Alexander Weiß (Waldbrunn-Hadamar) kamen zwar nur auf 584 Holz und Rang 20, dennoch sind wir froh das die beiden in der Kürze der Zeit den frei gewordenen Startplatz besetzt haben.

Im Zwischenlauf auf den Kunststoffbahnen 1-4 kamen Tobias Brill und Thilo Köhler dann wieder auf ordentliche 698 Holz, das reichte diesmal zu Platz sieben. Ein starkes Ergebnis der beiden, die die hessischen Farben damit sehr gut vertraten – eine Endlaufteilnahme war ausser Reichweite, dazu wären 743 Holz notwendig gewesen.

Bei den Damen hatten Luisa Stark und Ann-Kristin Alexander (Wieseck) wahrlich nicht das Fallglück auf ihrer Seite, schlussendlich standen 614 Holz auf der Anzeige die zu Platz 13 und einer weiteren Zuteilung fürs nächste Jahr reichte. Christina Vogel und Conny Gebauer (Wieseck) verpassten einen weiteren Startplatz um sechs Holz, mit 587 Holz wurden sie 16..

Im Mixed wurde es nichts mit der erhofften zweiten Zuteilung, Janis Schmitt und Julia Vogel (Waldbrunn-Hadamar) taten sich enorm schwer und wurde nur 20. – für einen zusätzlichen Startplatz wären mehr 70 Holz mehr notwendig gewesen.

Damit gehen im nächsten Jahr wieder mindestens genauso viele Paare auf der DM an den Start wie in diesem Jahr.

Am Samstag starteten die Einzel und hier folgten viele starke hessische Zahlen. Während bei der Disziplin weiblich U24 keine Starterin in Hessen gemeldet wurde hatten wir bei den „Jungs“ drei Eisen im Feuer. Jan Lukas Anders (Wettenberg) zeigte im Vorlauf eine starke Leistung und sicherte sich mit 865 Holz den Blocksieg und damit die Quali für den Zwischenlauf, den Vorlauf beendete er mit dem fünftbesten Ergebnis. Den beiden Sontraer Jungs war dagegen die Nervosität anzumerken, dennoch kämpften sie und holten als Elfter und Vierzehnter je eine Zuteilung, so dass die „Junioren“ nächste Jahr sogar vier Hessen zu den Deutschen schicken. Simon Keiler kam mit einer 231er Schlussbahn und den besten Räumern der Disziplin auf Bahn 5 am Ende auf Rang elf, Moritz Gerlach kam auf solide 788 Holz, Rang vierzehn war der Lohn.

Jan Lukas Anders zeigte im ersten Block des Zwischenlaufs eine starke Leistung, mit tollen 237 Holz auf Bahn vier und insgesamt 879 Holz ging es mit viel Hoffnung ins Warten auf die Zahlen des zweiten Blocks, der Blocksieg war gegen Marius Weber (913 - Mittelsaar) ausser Reichweite. Die Entscheidung des zweiten Blocks fiel mit den letzten Kugeln, während Marjan Leis und Patrick Bartz die 900er-Marke knackten erzielte Luca Wolter (Trier) 880 Holz, also ein Holz mehr als Jan Lukas, und holte sich damit das letzte Finalticket. Dennoch eine tolle Leistung von Jan Lukas die in der Endabrechnung Platz fünf bedeuteten, Respekt.

Bei den Herren ging Tobias Brill in seine vorerst letzten Einsätze für Hessen, er wechselt zur neuen Saison nach Münstermaifeld (Viel Erfolg auf diesem Weg). Seine bekannt Klasse zeigte er im Vorlauf mit tollen 915 Holz, dabei erzielte auf Bahn 6 hervorragende 250 Holz. Zum Blocksieg langte es nicht, aber der erste Platz bei den „Lucky Loosern“ war ihm sicher, der Block war sicher eine der besten der gesamten Meisterschaften – Markus Gebauer (925) und Holger Mayer (882) qualifizierten sich in diesem Duell ebenfalls für die nächste Runde. Janis Schmitt war mit seinem Spiel nicht zufrieden, am Ende standen 865 Holz auf der Anzeige und Rang elf, im Block war er gegen einen herausragenden Robin Schrecklinger (934) ohne Chance, über die Ergebniswertung fehlten ihm schlussendlich ganze 17 Holz – schade, aber auch die Herren konnten damit die drei Zuteilungen halten. Nico Klink fand an diesem Tag keine Einstellung zu den Bahnen und belegte mit 814 Holz Rang 18.

Im Zwischenlauf kam Tobias Brill nicht in Tritt und war von Beginn an im Hintertreffen, mit 857 Holz beendete er die DM als Achter im Einzel der Herren – sicher war da noch mehr drin, aber auch dieser Leistung muss man Respekt zollen.

Das Highlight folgte im Einzel der Damen, wenn hier jemand den Ausgang getippt hätte wäre die Person nur müde belächelt worden. Ilonas Mann (Allendorf/Lumda) erzielte im Vorlauf ganz starke 873 Holz und zog am Ende als beste der „Lucky Looser“ in den Zwischenlauf ein. Der Blocksieg ging an Simone Schnorpfeil (879) aus Münstermaifeld, es sollte nicht das letzte Duell der beiden sein. Luisa Stark konnte sich wie im Paarkampf nicht wie gewünscht mit den Bahnen anfreunden und kam auf 791 Holz, dies bedeutete Rang 13 und die hessischen Damen haben nächstes Jahr drei Startplätze auf der DM – tolle Leistung! Im Zwischenlauf folgte das zweite Duell Mann vs. Schnorpfeil und hier setzte sich Ilona mit 830 Holz auf den Holzbahnen durch – sie erreichte als Blocksiegerin den Endlauf, eine dicke Überraschung. Simone Schnorpfeil kam auf 830 Holz wurde beste der Lucky Looser – überragend hier war Yvonne Ruch mit tollen 920 Holz. Im Finale auf den Bahnen 1-4 wurder die Karten aber wieder neu gemischt und Ilona Mann merkte man die Belastung von drei Durchgängen in zwei Tagen (bzw. dem Zwischen- und Endlauf an einem Tag) an, dennoch erspielte sie nochmal 810 Holz die für einen hervorragenden vierten Platz in Einzel der Damen sorgten. Sensationell Deutsche Meisterin wurde in einem Herzschlagfinale Simone Schnorpfeil mit 908 Holz, vor Yvonne Ruch mit 905 Holz. Bei den Herren gewann Robin Schrecklinger alle drei Läufe und krönte sich damit zu Recht zum deutschen Meister – im Endlauf erzielte er 929 Holz, im Zwischenlauf mit 963 Holz das höchste Ergebnis der Titelkämpfe.

Insgesamt haben sich die Keglerinnen und Kegler aus Hessen gut auf der DM 2022 präsentiert und in keiner Disziplin einen Startplatz verloren – im Gegenteil, in mindestens vier Disziplinen konnten wir einen Platz hinzugewinnen. Danke an alle Starterinnen und Starter, an die Betreuer/-innen und alle mitgereisten Fans – nächstes Jahr geht es, wahrscheinlich in Trier, wieder auf einer DM um Plätze und Medaillen.

von Torben Möller